Referent für das Klimaprojekt
Die Fernzüge der Deutschen Bahn waren 2024 so unpünktlich wie zuletzt vor 21 Jahren. Im Kölner Nahverkehr fiel laut ADAC jede sechste S-Bahn aus. Diese Schlagzeilen zum Jahreswechsel haben mich wenig überrascht. Schließlich war ich im Laufe des Jahres oft genug Zeuge verspäteter und ausgefallener Züge.
Die Situation der Bahn gleicht in Deutschland einer großen Dauerbaustelle: Neben Zugausfällen und Verspätungen prägen auch kaputte Gleise und marode Bahnhöfe das Bild. Gerade auf dem Land fehlt es oft an Verbindungen und Personal, manche Orte sind gar nicht mehr erreichbar. Ein attraktives und verlässliches Verkehrsmittel sieht anders aus.
Die Gründe für den desolaten Zustand der Bahn sind offensichtlich: jahrzehntelange Unterfinanzierung und politische Vernachlässigung. Dabei ist die Bahn ein zentraler Baustein, um unsere Klimaziele zu erreichen. Denn sie ist eines der klimafreundlichsten motorisierten Verkehrsmittel. Wer mit der Bahn reist, verursacht im Vergleich zum Auto oder Flugzeug nur einen Bruchteil der CO₂-Emissionen.
Doch statt die Bahn fit für eine klimafreundliche Zukunft zu machen, fließt weiterhin das Geld in den Straßenbau. Trotzdem bleibt das Autofahren – insbesondere in Ballungsräumen – oft eine Nervenprobe, mit unzähligen Staus, hohem Stresslevel, erhöhtem Unfallrisiko und der verzweifelten Suche nach einem Parkplatz.
Die nächste Bundesregierung muss daher klare Prioritäten setzen: Mehr Geld für die Schiene und eine stärkere Orientierung an den Bedürfnissen der Fahrgäste. Nur so kann es gelingen, die Menschen vom Auto in die Bahn zu bekommen und einen echten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die nächste Bundesregierung bzw. wir, die wir die Bundesregierung wählen, haben die Verantwortung, diese Weichen zu stellen.
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1 Kommentare
M.B.
am 17.02.2025