1.700 Jahre Konzil von Nizäa

Das Jubiläum erinnert daran, dass wir Christ*innen zwar im Bekenntnis zu Jesus Christus geeint sind, aber immer noch vor der Aufgabe stehen, diese Einheit auch gemeinsam zu feiern.

Bundespräses

Hans-Joachim Wahl

Papst Franziskus erinnert im Heiligen Jahr an den 1.700. Jahrestag der Eröffnung des ersten Ökumenischen Konzils am 20. Mai 325: “Das Heilige Jahr wird eine wichtige Gelegenheit sein, um diese synodale Form zu konkretisieren, die die christliche Gemeinschaft heute als eine immer notwendigere Ausdrucksweise wahrnimmt, um der Dringlichkeit der Evangelisierung besser zu entsprechen: Alle Getauften, jeder mit seinem eigenen Charisma und Dienst, sind mitverantwortlich, dass vielfältige Zeichen der Hoffnung die Gegenwart Gottes in der Welt bezeugen.”

Dreihundert Bischöfe hatten sich in Nizäa versammelt. Ihr Glaubensbekenntnis sprechen wir heute noch in ökumenischer Gemeinschaft. Die biblische Aussage Jesu: “Ich und der Vater sind eins” (Joh 10,30) ist fester Bestandteil christlichen Glaubens.

"Das Konzil von Nizäa ist ein Meilenstein in der Kirchengeschichte. Sein Jahrestag lädt die Christen in der Bekräftigung der Wesensgleichheit Jesu mit Gott Vater deutlich dazu ein, der Heiligen Dreifaltigkeit gemeinsam Lob und Dank zu singen, insbesondere Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der ”eines Wesens mit dem Vater" ist und uns dieses Geheimnis der Liebe offenbart hat. Nizäa ist aber auch eine Einladung an alle Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, auf dem Weg zur sichtbaren Einheit weiterzugehen und nicht müde zu werden, nach angemessenen Formen zu suchen, um dem Gebet Jesu vollumfänglich zu entsprechen: “Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast” (Joh 17,21)."

Bleibende Ergebnisse des Konzils von Nizäa sind das klare Bekenntnis zur Gottheit Jesu und ein gemeinsamer Termin für die Feier seiner Auferstehung: nicht der dem jüdischen Kalender folgende Termin des Passachfestes, sondern der Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond als gemeinsamer Ostersonntag. Mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders 1582 fiel das Osterfest in den Kirchen der Orthodoxie 13 Tage später als der Ostertermin der Römischen Kirche. In diesem Jahr fallen die beiden Ostertermine zusammen. Das Zusammentreffen der Ostertermine deutet der Papst als klaren Impuls für ein besseres Miteinander der beiden christlichen Großkirchen: “Möge dies als ein Aufruf an alle Christen in Ost und West verstanden werden, einen entscheidenden Schritt hin zu einer Einigung bezüglich eines gemeinsamen Osterdatums zu tun. Man tut gut daran, sich zu erinnern, dass viele die Diatriben (theologische Streitgespräche) der Vergangenheit nicht mehr kennen und nicht verstehen, wie es diesbezüglich weiterhin eine Spaltung geben kann.”

Dass auch die Feier des Pessachfestes mit der Karwoche zusammenfällt (12. bis 20. April), ist ein deutlicher Hinweis auf die Heilsgeschichte Gottes mit allen Menschen. Der Gott, an den Jüd*innen und Christ*innen glauben, ist ein Gott der Freiheit und des Lebens.

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