Um ihrer Selbst willen!

Gedanken zum Zitat Adolph Kolpings "Die Kirche kann und darf sich von der sozialen Frage nicht zurückziehen."

Geistlicher Leiter des DV Aachen

Michael Kock

Was der Glaube mit dem Leben macht?!

Das Gute an dieser Frage ist bereits, dass sie Glaube und Leben grundsätzlich in Beziehung setzt. Wir müssen den Glauben gemeinsam identifizieren und für seine Relevanz im Leben sorgen. Die Frage “Was nützt (mir) Glauben!« ist wichtig. Wie oft sind wir bei der Planung von verbandlichen Aktivitäten mit dieser ”Nutzenfrage" beschäftigt?! Ich verstehe das Kolpingwerk als katholischen Verband als einen Teil der Kirche, der sich mit seinen Mitgliedern sehr konsequent dieser Frage widmet. Viele Zitate Adolph Kolpings belegen, dass genau diese Wechselbeziehung zu unserer Gründungsgeschichte gehört. Die Teilnehmenden und Besucher*innen unserer Jubiläumsfeier in Köln Anfang Mai haben das auch gespürt und gehört. So ist eine Antwort auf die Frage “Was der Glaube mit Menschen macht?” ganz sicher in unserem Kolpingwerk zu finden: “Die Verbesserung der Lebensverhältnisse!”

Was das Leben mit dem Glauben macht?!

Auch diese umgedrehte Frage bewerte ich in unserem Verband und in unserer Kirche als sehr relevant. Denn das, was wir heute und morgen als unseren Glauben identifizieren, steht nicht im “luftleeren Raum”, sondern wandelt sich, auch wenn es sich im Kern nie verändert. Glaube und Leben lassen sich nicht trennen, genauso wenig wie Liebe und Leben. In einer Liebesbeziehung zweier Menschen, die vielleicht zu einer Ehe und gar Familie wird, wird das wunderbar deutlich. Ja sie kann sogar neues Leben erschaffen. Wenn das kein “Mehrwert” ist.

Wir sind im Kolpingwerk ein Teil von Kirche, der in unseren Kolpingsfamilien, Einrichtungen und Werkstätten die Verbesserung menschlicher Lebensverhältnisse als Ziel hat. Der aber zugleich auch das Leben relevant und wirksam in den Glauben und nicht minder in die Kirche einspielt. Unser Leitbild ermutigt uns, innerkirchliche Forderungen konsequent zu stellen (Rechte von Laien und insbesondere Frauen, demokratische Strukturen...). Unser Verband, unsere Kirche braucht die Erfahrung aus ihrem sozialen Engagement, um selbst wahrhaftig und relevant zu bleiben. Eine sogenannte “Win-Win-Situation”! Genauso stellen wir gesellschaftliche und politische Forderungen. Das ist nicht nur gut, sondern es geht gar nicht anders!

Wenn wir als demokratisch verfasster Verband berechtigt sehr hohe Erwartungen an den “Synodalen Weg” haben, bleibt das ein wichtiger kirchenpolitischer Auftrag von uns. Du bist für Kolping engagiert. Es wäre genial, wenn dich Menschen in deinem Engagement erleben, an dir und mit erfahren, dass es einen "Mehrwert" gibt, wenn Glaube und Leben wechselseitig in Beziehung treten. Ich bin überzeugt, dass Menschen dafür ein Gespür und auch ein Bedürfnis haben. Vielleicht nicht immer leicht, aber eigentlich ganz einfach, für den Glauben und das Leben “nützlich” zu sein.

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