Was passiert bei einer Wahl?

Plakate überall am Straßenrand. Was hat es damit auf sich? Parteien werben für die Bundestagswahl. Aber was passiert eigentlich bei so einer Wahl?

Leon freut sich auf den Kindergartenausflug zum Tierpark. Das war nämlich sein Vorschlag gewesen! Ja, tatsächlich. Alle Kinder durften Ideen aufmalen, und dann gab es eine Abstimmung. Der Tierpark hat die meisten Stimmen gekriegt.

Mit-Reden und Mit-Entscheiden
Leons Schwester Nele ist jetzt Klassensprecherin, denn auch sie hat bei der Wahl die meisten Stimmen bekommen. Alle Kinder in der 3b durften einen Namen auf einen Zettel schreiben, und Nele wurde am häufigsten genannt. Als Klassensprecherin vermittelt sie, wenn es Streit zwischen den Kindern gibt oder auch Streit mit der Lehrerin. Und einmal im Monat treffen sich alle Klassensprecher*innen der ganzen Schule zur Kinderkonferenz mit der Rektorin; da diskutieren sie, wofür die Einnahmen aus dem Schulfest gespendet werden sollen oder wie der Schulhof schöner werden kann.

Mara, die große Cousine von Nele und Leon, macht bei der Kolpingjugend mit. Sie haben monatelang Unterschriften gesammelt, weil sie finden, dass die Stadt einen eigenen Jugendpark braucht. Nun haben so viele Menschen unterschrieben, dass sogar die Bürgermeisterin und der Stadtrat sich damit befassen müssen.
 

Das nennt man Demokratie

Die Idee von Demokratie ist, dass alle Menschen bei den Sachen mitreden und mitentscheiden dürfen, die sie etwas angehen. Je mehr Menschen betroffen sind, desto komplizierter und unübersichtlicher wird das. Darum haben sich diejenigen Leute, deren Ideen sich ähnlich sind, jeweils zu Gruppen zusammengeschlossen. Diese Gruppen nennt man Parteien. 

Und jetzt gerade hängen die Parteien viele Plakate auf und werben für sich, denn bald wird ein neuer Bundestag gewählt. Das ist eine Versammlung von Leuten, die über die Gesetze für unser Land abstimmen. Und die Parteien, die zusammen die meisten Stimmen bei der Wahl bekommen, können dann aussuchen, wer neue*r Bundeskanzlerin oder Bundeskanzler wird. Ein bisschen so ähnlich wie bei Nele, als sie zur Klassensprecherin gewählt wurde. Dummerweise dürfen aber nur Erwachsene bei der Bundestagswahl mitmachen. 

Trotzdem kannst Du ja Deinen Eltern und Großeltern ein paar Tipps geben, worauf sie achten sollen, wenn sie sich eine Partei aussuchen. 

Auch wenn Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren noch nicht bei der Bundestagswahl mitmachen dürfen, können sie sich trotzdem beteiligen. In vielen Städten in Deutschland findet nämlich vor der »großen« Bundestagswahl die U18-Wahl statt. Viele Medien berichten anschließend über das Ergebnis der U18-Wahl – so werden die Stimmen der jungen Menschen trotzdem in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Und ALLE Menschen unter 18 dürfen mitmachen! 

Wo es in Deiner Nähe ein Wahllokal gibt, findest Du im Internet auf www.u18.org
 

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